Charly Diehl
Schickimickischeißhaus Deutschland (Drama, 2021)

Eine skurrile Gemeinschaft wird von einem lokalen Klimaereignis im Humusklo-Museum festgesetzt. Menschen, die sich im normalen Leben nie begegnen. Eine Milliardärin trifft auf die junge Museums-putzfrau, der Doktorand für Aufklärung auf den heftig vor sich hinsödernden Lokalpolitiker, und ein Klimaflüchtling hat sich vor dem Kälteblizzard heimlich im Schrank versteckt.
Die eine will mit ihrem Geld skurrile Kunstwerke vor der Klimakatastrophe retten, die andere hat durch ihre Mutter einen straffen Pegidahintergrund. Der eine sinniert, dass man als Österreicher mindestens Hitler heißen muss, um in Deutschland Karriere zu machen, der andere will denken wie Danton. Und als einziger kann der Klimaflüchtling das deutsche Grundgesetz und die Grundgesetzrede von Carlo Schmidt auswendig hersagen.
Ungewollt und ungeplant muss diese Humusklogemeinschaft ihre Lage besprechen und schließlich ihre Daseinsberechtigung verhandeln.
Jenseits trockener Statistiken und kühlen Prognosen wird hier spürbar, was dem Menschen wirklich blüht, wenn die Klimakatastrophe kommt.

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Schuhe (Grotesque, 2012)

Ein fiktiver, kleiner Ort bekommt hohen Besuch, und um zu verhindern, daß jemand aus Verachtung einen Schuh wirft, werden alle Schuhe verboten und eingezogen. Auf dem Schuhfriedhof treffen sich barfüßige Frauen und der männliche Schuhbeauftragte. In dem sich anbahnenden Schuhkonflikt werden alte Rechnungen beglichen und die Geschlechterrollen neu definiert.

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Bad Krautlingen oder die Nazimacher-Hypnose-Show (Komödie, 2011)

In Bad Krautlingen oder die Nazimacher Hypnose Show bringt ein selbsternannter Situationshypnositeur drei Menschen per Hypnose in knifflige Zusammenhänge, um schließlich ihre innersten unterbewussten Triebfedern zu entfesseln. Atavistische Reflexe des Stammhirns, Traumdeutung eines Sigmund Freuds, Timothy Learys Stufen der Wahrnehmung, Bewusstseinserweiterung durch Drogen und Voodoozauber. Ein Spiel mit dem Unbewussten. Mit den Abgründen, die in uns allen – nur mühsam von der Zivilisation überdeckt – lauern.

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Schmetterlinge fliegen gänzlich unbeeindruckt (Drama, 2005)

Ein etwas wurstiger deutscher Gutbürger, der der arabischen Welt durchaus positiv gegenüber steht, begegnet als Tourist einer ursprünglich in Deutschland aufgewachsenen Araberin, die heimlich dem Westen positiv gegenübersteht.
In der entstehenden Krisensituation fühlen sich beide genötigt, entgegen ihrer eigentlichen Überzeugung, die Vorurteile, Halbwahrheiten und Hetzparolen ihres jeweiligen Kulturkreises gegen den anderen zu verwenden.

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Honeckers wissendes Lächeln aus dem chilenischem Exil (Drama, 2007)

Globalisierungsverlierer Ost trifft Globalisierungsverlierer West auf dem Müllplatz der Geschichte. Dazu gesellt sich der Lude Pornoschorschie, der sich Dank seiner Zuhältermentalität zum Manager berufen fühlt.
Zur allgemeinen Belustigung lässt er seine Miezi "honneckern" und quält sie solange, bis sie ihn mit vorgehaltener Waffe zwingt, alle neoliberalen Ideale zu Ende zu denken und damit Chuck und Nolle alle Illusionen auf eine Besserung zu zerstören.

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The Plästic Baby Alchemy Event (Grusical, 2003)

In dem Stück The Plastic Baby Alchemy Event versucht ein Manager mit Hilfe eines alchemistischen Mixes von Musikstilen eine erfolgreiche Gruppe und einen Hit zu produzieren.
Angelehnt an die Werner Schwab'sche Sprache und den Music-Style der Red Hot Chili Peppers versucht das Stück eigentlich nur Situationen zu schaffen, in denen echte Musik entsteht. Eine Szenentafel schwer bewertbarer lautmalerischer Reflexe, die dem Menschen offensichtlich innewohnen.
Im Zeitalter der POPSTARS-ALCHEMIE auch noch ein aktuelles Sujet, das allerdings - mit Verlaub gesagt - am Theater bisher nur oberflächlich und plump abgehandelt wurde.

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